von Jeffrey Mishlove, PhD

Dezember 2001
aus TWM Website

wieder durch WayBackMachine Website

Übersetzung von Kurt Mayr

Originalfassung

 

 

 


Raum-Zeit … Einstein macht die Entdeckung

Die im Jahre 1905 von Albert Einstein formulierte Spezielle Relativitätstheorie basiert auf der experimentell bestätigten Idee, dass die Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter, die sich gleichmäßig in geraden Linien relativ zueinander bewegen, die gleiche universelle Konstante ist, nämlich c = 3x1010 cm/sec.

Davon leitete das Genie Einstein ab, dass Ereignisse, die gleichzeitig sind für einen Beobachter nicht, gleichzeitig für einen zweiten Beobachter sein müssen.
 

Die Nobelpreisträger Albert Einstein, Wissenschaftler,
und Rabindranath Tagore, mystische Dichter.
 

Darüber hinaus laufen sich bewegende Uhren langsamer. Sich in Laufrichtung mitbewegende Maßstäbe verkürzen sich in der Länge.

 

Energie entspricht der Masse - e = mc2. Und die Masse eines Teilchens wächst ins Unendliche, wenn seine Geschwindigkeit sich jener von Licht annähert. Einsteins Ergebnisse sind vielfach durch physikalische Laborexperimente bestätigt worden.

Wie für alle wissenschaftlichen Fakten setzen diese Ergebnisse voraus, dass die Beobachter sich in einem gemeinsamen Bewusstseinszustand befinden, dessen Legitimität durch Zustimmung oder einen Gesellschaftsvertrag erreicht wird. Die einer wissenschaftlichen Theorie anerkannte Legitimität ist eine soziologische Frage. Daraus folgt eine Interpretation der Quantenphysik, die besagt, dass physische Realität nicht objektiv existiert unabhängig von den teilnehmenden Beobachtern.

Die Physiker verwenden ein einfaches geometrisches Bild der flachen Raumzeit der speziellen Relativitätstheorie, das "Minkowski-Diagramm". Relativität vereint Raum und Zeit zu einem einheitlichen "vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum", wobei die Zeit in der Formel für Distanzen mit einem Symbol aufscheint, das ein anderes ist wie das Symbol für den Raum.

 

Ereignisse werden als Punkte auf dem Minkowski-Diagramm angesehen. Die Geschichte einer Ereignisabfolge ist durch eine Kurve oder einen Pfad im Minkowski-Diagramm beschrieben - der so genannten Weltlinie.

Jedes Ereignis ist der Ursprung eines zukünftigen Lichtkegels und eines vergangenen Lichtkegels.

  • Welt-Linien, die komplett innerhalb der Lichtkegel liegen, werden als Zeit-gleich bezeichnet und beschreiben die Geschichte von Teilchen, die sich mit Geschwindigkeiten niederer als die Lichtgeschwindigkeit bewegen.

  • Welt-Linien, die komplett auf deM Lichtkegel liegen, werden als Licht-gleich bezeichnet und beschreiben die Geschichte von realen Photonen, Neutrinos und Gravitonen, die sich genau mit der Lichtgeschwindigkeit bewegen.

  • Welt-Linien, die komplett außerhalb der Lichtkegel liegen, werden als Raum-gleich bezeichnet und würden tachyonischen Prozesse beschreiben, die schneller als die Lichtgeschwindigkeit ablaufen.

 

Raum-gleich-Prozesse - falls solche existieren, könnten zur gleichen Zeit an zwei oder mehreren, weit auseinanderliegenden, Orten auftreten.

Darüber hinaus ermöglichen diese Raum-gleich-Prozesse die Wirkung, der Ursache für einige Beobachter voranzugehen und für andere nicht. Sie sind in der klassischen Physik nicht erlaubt, aber in der Quantenphysik zufolge einiger Interpretationen akzeptabel.

Quantum-Übergänge oder "Quantensprünge" könnten als „Raum-gleich“-Prozesse angesehen werden.

 

 


Gefalteter Weltraum

Einige PSI-Forscher haben versucht, das Konzept der gekrümmten Raumzeit zu verwenden, um einige der Paradoxien, die bei PSI-Phänomenen auftreten, zu eliminieren.

Die Psychologin Gertrude Schmeidler schlug vor, dass das Universum eine zusätzliche Dimension besitzt, die eine "topologische Faltung" ermöglicht, sodass zwei weit voneinander entfernte Regionen in einem Einsteinschen Universum vielleicht in unmittelbarem Kontakt sind, so wie zwei Punkte auf einem Handtuch, die normalerweise in einem großen Abstand zueinander sind, benachbart sein können, wenn das Handtuch gefaltet ist.

So ließen sich offensichtliche ESP-Ereignisse (Gedankenübertragung etc.) über große Entfernungen durch die Annahme erklären, dass die beteiligten Personen im "gefalteten" Raum in irgendeiner Weise in unmittelbarer Nähe sind.

Der Physiker John Archibald Wheeler (mit ausgeprägter Abneigung gegen psi-Forschung) stellte die Theorie auf, dass Quanteneffekte auf einer mikroskopischen Ebene das Gefüge der Raumzeit aufreißen könnten, wodurch eine Struktur entsteht die Wurmlöcher beinhaltet.

 

Er spekulierte, dass solche Wurmlöcher Paare von entgegengesetzt geladenen Teilchen wie Elektronen und Positronen verbinden könnten. Wheelers hypothetische Struktur wird manchmal auch als "Quanten-Schaum" bezeichnet.

Solche Wurmlöcher könnten auf einer makroskopischen Ebene existieren, und in einigen Fällen könnten rotierende Schwarze Löcher zu einem "Tunnel" oder eine Abkürzung in eine andere Region der Raumzeit werden.

 

 

John Wheeler, ein zeitgenössischer Physiker, hat diesen neuen Ansatz auf besonders anschauliche Weise ausgedrückt:

"Wir hatten diese alte Idee, dass es ein Universum gibt, und hier ist der Mensch, der Beobachter, sicher geschützt vor dem Universum mit einer Platte aus 15cm starkem Flachglas. Nun haben wir von der Quantenwelt gelernt, dass wir, sogar um ein so winzigeS Objekt wie ein Elektron beobachten zu können, die Glasplatte zerschlagen müssen; wir müssen dort hineinreichen ... So muss der Beobachter des alten Worts einfach aus den Büchern gestrichen werden, und wir müssen den Teilhaber des neue Worts an seine Stelle setzen. Auf diese Weise sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass das Universum ein partizipatorisches ist.




Der Physiker Fred Alan Wolf schlug implizit vor (in einem Text zu Cartoons mit dem Titel Space, Time and Beyond), dass solche Wurmlöcher die Verbindungen liefern könnten, um Psi-Phänomene über große Distanzen oder zeitliche Abstände zu erklären.

 

Fred Alan Wolf
 

Fred Alan Wolf, Ph.D. ist ein beratender Physiker, Autor und Dozent. Er reist durch die Vereinigten Staaten und die Welt und hält Vorträge über die neue Physik und Bewusstsein und ist Autor von The Eagle's Quest, Parallel Universes, und The Dreaming Universe.

Sein jüngstes Buch ist Spiritual Universe.
Wolf gewann den American Book Award für Taking die Quantum Leap.



Wolf selbst wurde zu einem der produktivsten und artikuliertesten Autoren mit seinen Interpretationen über die Komplexität der theoretischen Physik für ein allgemeines Publikum - vor allem für ein solches interessiert in PSI und Bewusstsein.

Sein Buch Parallel Universes ist wahrscheinlich die beste allgemeinverständliche Erklärung der Interpretation der Quantenmechanik von Everett und Wheelers in "Many Worlds".

 

 


Multidimensionale Raumzeit

Multi-dimensionale Modelle der Raumzeit wurden durch Physiker/PSI-Forscher Russell Targ, Harold Puthoff und Edwin May vorgeschlagen.

Sie schlugen vor, dass die gewöhnliche vierdimensionale Minkowski-Raumzeit der "reale" Teil einer acht-dimensionalen komplexen Raum-Zeit sein könnte.

Auch die Physikerin Elizabeth Rauscher schlug vor, ein acht-dimensionales Modell der Raumzeit für die Erklärung von PSI zu berücksichtigen. Sie erwägt, dass Solitäre Wellen in einem komplexen mehrdimensionalen Raum als mögliche PSI-Signale dienen könnten, weil diese in der Lage wären, sich über große "Distanzen" mit geringer Dämpfung auszubreiten.

 

Sie sagt, dass Signale, die sich in der vierdimensionalen Raumzeit mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, in der acht-dimensionalen Raumzeit Unterlichtgeschwindigkeit haben könnten. Sie behauptet ferner, dass das Problem der kausalen Loops aus rückwärts gerichteten Kausalketten in der acht-dimensionalen Raumzeit nicht auftreten muss.

Rauscher schlägt vor, dass jede Raum-Zeit-Abhängigkeit von psi-Effekten in Bezug auf Signal-Ausbreitungsgeschwindigkeiten in der komplexen Raumzeit berücksichtigt werden könnte.

 

Es ist jedoch nicht klar, ob Rauschers Theorie mit dieser Methode geprüft werden kann, ohne dass Instrumente zur Messung der komplexen Koordinaten zur Verfügung stehen; anderenfalls wären es einfach freie Parameter die nach Belieben eingestellt werden könnten, was die Theorie nicht frei von Fälschung macht.

Ein umfassenderes und anspruchsvolleres Modell des Hyperraums wurde von Saul-Paul Sirag entwickelt, und wird in diesem Abschnitt unter der Überschrift "Verknüpfte Feldtheorien" zusammengefasst und in der Anlage weiter entwickelt.

 

 


Der EPR-Effekt und das Theorem von Bell

Neuere theoretische Entwicklungen in der Quantentheorie, auch bekannt als der EPR-Effekt (benannt nach der Arbeit von Einstein, Podolsky und Rosen aus dem Jahr 1935, wo die Verbindung von Quanten zwischen räumlich getrennten Systeme behandelt wird), sind in einer Arbeit von John S. Bell (das Bell’s Theorem) beschrieben, und erlauben eine unmittelbare Wirkung zwischen zwei beliebigen Orten im physikalischen Universum.

 

Das beinhaltet keinen Verstoß gegen Einsteins Relativitätstheorie, weil diese Wirkung nicht die Ausbreitung von energetischen Signalen erfordert.

Die Bestätigung dieses Prinzips der Nicht-Lokalität lässt vermuten, dass Psi-Phänomene, wenn es solche gibt, nicht in Konflikt mit den etablierten Gesetzen der Wissenschaft sein müssen.

Das Vorurteil der klassischen Kausalität besagt, dass ein Ereignis nur durch solche anderen Ereignisse beeinflusst werden kann, die im Vergangenheits-Lichtkegel des ersteren liegen. Ereignisse im Zukunfts-Lichtkegel und außerhalb des Lichtkegels im "absoluten Irgendwo" sollen keinen Einfluss auf das betrachtete Ereignis haben.

 

Die klassische Kausalität funktioniert auf der statistischen Ebene, wenn der wir einen Durchschnitt bilden von unseren Beobachtungen über eine Anzahl von Ereignissen. Fast alle Messungen der Atomphysik sind ausreichend durch die statistische Grenze der Quanten-Prinzip beschrieben.

Doch sowohl die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie in der Form von Bells Theorem zeigen, dass klassische Kausalität nicht grundsätzlich korrekt ist auf der Ebene von einzelnen Ereignissen. Neuere Experimente von John Clauser an der U.C., Berkeley, und Alain Aspect an der Universität von Paris, zeigen, dass die klassische Kausalität für einzelne atomare Ereignisse verletzt wird. (Lokale Ursachen ereignen sich langsamer als die Lichtgeschwindigkeit.)

Diese Experimente messen die gleichzeitige Ankunft von zwei Photonen mit räumlich getrennten Detektoren. Die beiden Photonen stammen aus dem gleichen Atom. Bells Theorem ermöglicht es zu berechnen, was der r `0d (?) der gleichzeitigen Ankunft sein sollte, wenn die statistischen Vorhersagen der Quantentheorie korrekt sind. Darüber wird ermöglicht, die Rate der gleichzeitigen Ankunft zu berechnen, wenn die physische Realität objektiv und lokal kausal für die einzelnen Photonen ist.

Die Experimente von Clauser und Aspect widersprechen die Rate der Übereinstimmungen der Photonenankünfte, die auf der Grundlage einer objektiven und lokal kausalen Realität betrachtet werden. Die gemessene Rate stimmt mit der Vorhersage der gewöhnlichen Quantentheorie überein. Dies bedeutet, dass die physische Realität entweder nicht unter das Prinzip der lokalen Kausalität fällt oder nicht objektiv existiert unabhängig von den Beobachtern, die an ihrer Entstehung beteiligt sind.

Bells Theorem und die damit verbundenen Experimente könnten von Bedeutung sein für das Verständnis der persönlichen menschlichen Erfahrung. Das menschliche Gehirn speichert und verarbeitet die Informationen auf der Ebene von einzelnen organischen Molekülen und ist ein einziges makroskopisches Quantensystem. Handlungen des Bewusstseins können als die Einbeziehung von Quanten-Ereignissen angesehen werden.

Die Illusion des klassischen wissenschaftlichen Paradigmas, das durch das Quanten-Prinzip zerstört wird, ist die Annahme, dass es "da draußen" eine unveränderliche objektive Realität gibt, die völlig unabhängig von dem ist, was "hier drinnen" im Bewusstsein geschieht. Die Quantentheorie erzwingt eine neue Art von Logik in der Wissenschaft, die immer noch mathematisch und diszipliniert ist.

Der Nobelpreis-Physiker Eugene Wigner von Princeton schrieb wiederholt, dass das Bewusstsein an der Wurzel des Problems der Quanten-Messung liegt.
 

 

Das nennt man das "Quantum-Messungs-Paradoxon". Es ist ein Paradoxon, weil: wer sind wir um diese Umwandlung zu vollbringen? Denn schließlich haben wir im materialistischen Paradigma noch keine kausale Wirksamkeit. Wir sind nichts anderes als das Gehirn, das aus Atomen und Elementarteilchen besteht. Wie also kann ein Gehirn, das aus Atomen und Elementarteilchen besteht, eine Möglichkeitswelle umwandeln, die es selbst ist?

Das Gehirn ist selbst aus Möglichkeitswellen bestehend aus Atomen und Elementarteilchen aufgebaut, also kann es seine eigene Möglichkeitswellen nicht in Realität umwandeln. Das wird als Paradoxon bezeichnet. Ausgehend von der neuen Sichtweise ist das Bewusstsein der Urgrund des Seins. Also, wer wandelt Möglichkeit in Wirklichkeit um? Das Bewusstsein tut es, weil das Bewusstsein nicht der Quantenphysik unterliegt. Bewusstsein ist nicht aus Materie. Das Bewusstsein ist transzendent.

Sehen Sie hier die Sichtweise, die den Paradigmen-Wechsel vollzieht - wie vom Bewusstsein gesagt werden kann, dass es die materielle Welt schafft? Die materielle Welt der Quantenphysik ist nur ein Möglichkeitsraum. Es ist das Bewusstsein, das schafft was wir manifestiert sehen, durch die Umwandlung von Möglichkeit in Wirklichkeit. Mit anderen Worten, Bewusstsein schafft die manifestierte Welt.



Alle klassischen Messungen, einschließlich der klassischen Messungen der Quanten-Prozesse, die von Heisenberg mit seinem "Mikroskop" berücksichtigt wurden, und die zur Unschärferelation führen, umfassen den eigentlichen Fluss von Energie und Impuls, um Informationen zu vermitteln.

Zum Beispiel argumentiert Heisenberg, dass die Position eines Elektrons mittels eines zweiten Teilchens, z. B. ein Photon, gemessen werden muss, welches mit dem Elektron kollidieren muss, damit man die Informationen über die Position des Elektrons bekommt. Die Tatsache, dass das Ausmaß der Aktionen in Einheiten der Planck-Konstante, h 10-27 erg-sec. quantisiert ist, impliziert unkontrollierbar minimale Energie- und Impuls-Transfers zwischen Photonen und Elektronen während der Kollision.

Das Ergebnis von Heisenbergs Gedankenexperiment ist, dass es unmöglich ist, die gleichzeitigen Werte sowohl des Orts als auch des Impulses des Elektrons mit absoluter Sicherheit vorherzusagen. Der einzige Weg, um Kenntnis über die Unsicherheiten zu gewinnen, ist, das Experiment viele Male unter "identisch präparierten" Bedingungen zu wiederholen. Diese Art der klassischen Messung der Quanten-Prozesse ist grundsätzlich statistisch.

Josephson schlägt vor, dass es möglicherweise eine andere Ebene der Messungen gibt, auf der die Grenzen von Heisenbergs Unschärferelation transzendiert werden.

 

Er sagt, diese Einschränkungen sind vielleicht nur ein,

"Spiegelbild der Art von Beobachtung, die wir machen können“, und "die physische Beschreibung der Welt würde sich radikal ändern, wenn wir mehr Dinge beobachten könnten."

Einstein war auch fest davon überzeugt, dass es einen anderen Weg zu Wissen gibt, aber seine Weigerung, die "telepathischen" Implikationen, die er so deutlich in seinem EPR-Effekt sah, zu akzeptieren, hinderte ihn daran, wie schon Moses, das gelobte Land zu finden.

So enthalten Einsteins autobiographische Notizen die folgende Bemerkung über den EPR-Effekt:

Es muss ein System geben, das zum Zeitpunkt t unserer Beobachtung aus zwei Teilsystemen S1 und S2 besteht, die in dieser Zeit räumlich getrennt sind... Wenn ich eine komplette Messung von S1 mache erhalte ich aus den Ergebnissen ... eine vollständig definierte Y-Funktion Y2 des Systems S2.

 

Die Eigenschaften von Y2 hängen dann davon ab, welche Art von Messung ich an S1 durchführe... diesem Ergebnis entkommt man nur durch die Annahme, dass die Messung von S1 (telepathisch) die reale Situation von S2 verändert, oder durch das Verneinen dass voneinander unabhängige reale Situationen räumlich getrennt sind. Beide Alternativen scheinen mir völlig inakzeptabel.

Es ist sehr interessant hier zu beachten, dass die Y-Funktion, auf die Einstein hinweist, die Standard Quanten-Wahrscheinlichkeitsfunktion ist, die sich auf die mathematischen Wahrscheinlichkeiten bezieht, die den subatomaren Wechselwirkungen der physischen Welt (dh. Schrödingers Wellenfunktion) zugrunde liegen. Zumindest ein Physiker kommentierte, dass dieser physikalische Begriff sehr relevant sein kann für den PSI-Effekt der Bewusstseins-Forscher.

Die Physiker haben tatsächlich eine Reihe von möglichen konzeptionellen Strategien für die Integration von EPR-Effekt und Bells Theorem entwickelt.

Der Physiker Nick Herbert beschreibt in seinem Buch Quantum Reality acht mögliche Interpretationen:

  • es gibt keine zugrundeliegende Realität

  • Realität ist durch Beobachtung geschaffen

  • Realität ist eine ungeteilte Ganzheit

  • Es gibt tatsächlich viele Welten

  • die Welt gehorcht einer nicht-menschlichen Art der Denkweise

  • die Welt besteht aus gewöhnlichen Objekten

  • Bewusstsein schafft Realität

  • ungemessene Quanten-Realität existiert nur potenziell

Jede dieser Interpretationen erzeugt ihre eigenen Paradoxa. Angesichts des Theorems von Bell und des EPR-Effektes, müssen sie alle nicht-lokale Wechselwirkungen (oder solche mit Überlichtgeschwindigkeit) erlauben.

 

 

Nick Herbert hält einen Ph.D. in experimenteller Physik an der Stanford University. Er war leitender Wissenschaftler bei Memorex, Santa Clara, und anderen Hardware-Unternehmen, die spezialisiert sind auf magnetische, elektrostatische, optische und thermische Methoden der Informationsverarbeitung und -speicherung. Er unterrichtete Wissenschaft auf allen Schulebenen von Hochschule bis zu Kindergarten, einschließlich der Entwicklung, gemeinsam mit seiner Frau Betsy, eines naturwissenschaftlichen Lehrplans für einen praktischen Heimunterricht.
Nick war der Koordinator (zusammen mit Saul-Paul Sirag) des Programms des Esalener Instituts für Physik und Bewusstsein, und er führte viele Workshops durch über Quantenmechanik im Alltag. Er ist Autor von Quantum Reality: Beyond the New Physics, Faster Than Light (veröffentlicht in Japan unter dem Titel „Time Machine Construction Manual“), Elemental-Mind: Human Consciousness and the new Physics, und er entwickelte den bis heute kürzesten Beweis von Bells Theorie über Vernetzung.


 


Nick Herbert


 

 


Die implizite Ordnung

Der oben beschriebene nichtlokale Zusammenfall des Zustandsvektors lässt vermuten, dass Materieteilchen nicht genau als lokale separate Einheiten beschreibbar sind.

 

Vielmehr können scheinbar isolierte oder getrennte Teilchen eng miteinander verbunden sein, und müssen daher als Teil einer höheren Einheit gesehen werden.

Der Physiker David Bohm hat das Universum als "holomovement" („holobewegt“) bezeichnet, als eine Analogie zum Hologramm (ein dreidimensionales Foto, wo das gesamte Bild in jedem einzelnen seiner Teile enthalten ist). Bohm bezeichnete die Welt der manifesten Erscheinungen als die "explizite Ordnung" und die ihr zugrunde liegende verborgene (nichtlokale) Wirklichkeit als die "implizite Ordnung." Er schlägt auch vor auf eine neue Art zu reden, die er rheomode nennt, in dem Ausdrücke für "Dinge" von Ausdrücken für "Ereignisse" zu ersetzten wären.

Im Gegensatz zu Theorien wie jenen von Evan Harris Walker und Saul-Paul Sirag, fehlt der Theorie der Impliziten Ordnung eine bestimmte mathematische Formulierung, aus der empirisch überprüfbare Vorhersagen abgeleitet werden können.

Andererseits ist die Theorie der Impliziten Ordnung in Einklang, und bietet eine gute philosophische Untermauerung für die Theorien der überprüfbaren Beobachtungen, wie die von Mattuck und Walker.

 

 


Beobachtungs-Theorien

Der Physiker Evan Harris Walker entwickelte eine Beobachtungs-Theorie, die das Bewusstsein gleichsetzt mit den "verborgenen Variablen" der Quantentheorie.
 

Evan Harris Walker
 

Walker stellt fest, dass aufgrund der zwangsläufig nichtlokalen Natur solcher verborgenen Variablen, ein Zusammenfall des Quantenzustand des Beobachters unabhängig von Raum und Zeit sein sollte, und daher sollten PSI-Phänomene wie Telepathie unabhängig von der Trennung von Raum-Zeit sein.

Indem er bemerkt, dass die herkömmliche Ansicht in der Physik leugnet, dass die Paradoxa der Quantentheorie Auswirkungen jenseits der mathematischen Formalismen haben, definiert Walker seine Theorie:

Die Problem der Messungen in der Quantenmechanik existiert praktisch seit Beginn der Quantentheorie. Es hat tausende von wissenschaftliche Arbeiten und fruchtlose Anstrengungen hervorgerufen, um das Problem zu lösen. Eines der zentralen Merkmale der Kontroverse ist das Argument, dass die Charakteristiken der QM darauf hinweisen, dass die Gedanken des Beobachters eine objektive Apparatur direkt beeinflussen können, was wiederum die Realität nicht nur des Bewusstseins sondern auch der Psi-Phänomene impliziert.

Ich habe in mehreren Arbeiten gesagt, dass ein solches Merkmal des QM kein Mangel ist, sondern eine Lösung für Probleme darstellt, die über die üblichen Prinzipien der Physik hinausgehen. So entwickelte ich eine Theorie des Bewusstseins und der Psi-Phänomene, die unmittelbar aus diesen bizarren Ergebnissen der QM hervorkam, und Erkenntnisse sind, die durch spezifische Tests der Grundsätze der objektiven Realität und/oder der Lokalität Einsteins unterstützt werden.

Walker spezifiziert die Kapazitäten der Datenübertragung für verschiedene "Regionen" geistiger Aktivität.

Er gibt die Rate für die "Datenverarbeitung des Gehirns als Ganzes auf einer unterbewussten Ebene" (S) mit gleich 2,4 x 1012 Bit/sec an. Die Datenrate für bewusste Aktivität (C) ist gleich 7,5 x 108 Bit/s, und die Kanalkapazität des "Willens" (W) ist gleich 6 x 104 Bit/sec.

Walkers Ableitung der oben genannten Raten basiert auf der Annahme, dass das Tunneln von Elektronen über die Synapsen die Grundlage für die Übertragung der Impulse über die Synapsen ist, und auch die umfassende Integration der Hirnaktivität wird durch das Tunneln von Elektronen ermöglicht.

Der Kopenhagener Physiker Richard Mattuck stellte eine Beobachtungs-Theorie auf, die auf der Arbeit von sowohl Helmut Schmidt als auch Evan Harris Walker aufbaut. Er behauptet, dass PK sich aus der Umstrukturierung des thermischen Rauschens durch das Wirken des Geistes ergibt, mit einer Abnahme der Entropie.

 

Seine Hypothese ist „nicht von der `Maxwellschen Dämonischen´ Art" und funktioniert auch "nicht durch die Wahl der Zustände einzelner Moleküle, sondern durch die Auswahl der makroskopischen reinen Zustände." Am Beispiel eines sich bewegenden Balls zeigt Mattuck, dass, weil die Geschwindigkeit über seinen aktuellen Durchschnitt durch thermisches Rauschen verbreitet wird, ein Beobachter immer höhere Geschwindigkeits-Zustände wählen kann.

Diese Auswahl kann in Schritten erfolgen, was zu einer möglichen stufenweisen Zunahme der Geschwindigkeit der Kugel führt.

 

 


Vereinigte Feld-Theorie und Bewusstsein

Ein Hyperraum-Modell des Bewusstseins ist durch den interdisziplinären Forscher Saul-Paul Sirag am Institut für die Bewusstseinsforschung in Berkeley und der San Francisco Parapsychology Research Group entwickelt worden.
 

Saul-Paul Sirag
 

Weitere Einzelheiten über Sirags derzeitige Arbeit sind im Anhang angeführt.

Nach meiner Einschätzung ist dieses (unvollständige) Werk das modernste verfügbare Modell, das Bewusstsein auf einer tiefen Ebene mit der physischen Realität verbindet. Ich war eng mit Sirag verbunden, schon bevor er diese Arbeit im Jahr 1974 begann, als er als wissenschaftlicher Forschungsassistent am Institut für Bewusstseinsforschung (ISC) in Berkeley tätig war. Ehrlich gesagt, nach Jahren der ausführlichen Gespräche mit ihm finde ich es immer noch sehr schwierig, sein Modell zu verstehen.

Ich habe es als Anhang zur überarbeiteten Ausgabe beigefügt, weil ich glaube, dass Sirag die Stimme der Zukunft in der Bewusstseinsforschung sein kann.


Hier ist die Geschichte der Entwicklung von Sirags Ansatz:

Arthur Young, der Gründer des Institutes (dessen Modell eines "reflexiven Universum" nach diesem Abschnitt angeführt wird), bat Sirag die algebraische Gruppen-Struktur der Drehungen des Tetraeders auszuarbeiten.

 

Young ermutigte Sirag auch, die Werke von Sir Arthur Eddington zu studieren - jener Physiker, der berühmt für die Schaffung einer fast unverständlichen einheitlichen Feldtheorie ist, die angeblich Gravitation und Elektromagnetismus, sowie allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenmechanik, miteinander verband.

Arthur M. Young
 

Der Schlüssel zu dieser Verbindung war auch die Gruppentheorie. Sirag war durch die Tatsache beeindruckt, dass, obwohl Eddington Arbeit seit Jahrzehnten abgelehnt wurde, die zentrale Bedeutung der Gruppentheorie für die einheitliche Feldtheorie von der modernen Physik anerkannt wird.

Eddingtons Verbindung basiert auf der Gruppe der 4-Elemente mit dem Namen Klein-Gruppe K4. Eddington betrachtete diese Gruppe als eine Beschreibung der Struktur der elementarsten Messung: zu sehen, ob zwei starre Stäbe die gleiche Länge haben oder nicht. Er betrachtete Gruppen-Theorie als die Lösung für das Problem der Dualität Geist-Materie.

 

Seine Lösung kann wie folgt beschrieben werden: soweit der Geist von der Materie wissen kann, hat er eine Gruppenstruktur, die isomorph zur Materie ist.

Eddingtons "strukturalistischer" Ansatz fand Unterstützung von einer - für Sirag unerwarteten - Seite, als letzterer auf Piagets Arbeiten von der Struktur der Akquisition von Wissen durch Kinder stieß. Eddington hatte K4 zur primären Gruppenstruktur für die Erfassung physikalischer Kenntnisse von professionellen Physikern erklärt, aufgrund seiner Verwendung von K4 zur Beschreibung der grundlegenden Struktur von Messungen.

 

Piaget entdeckte durch das Testen von Kindern in genau konstruierten Situationen, dass die K4 auch die grundlegende Struktur der Erfassung physikalischer Kenntnisse durch Kinder war. Piagets Namen für die vier Elemente der K4 sind bekannt: Identifizierung, Negation, Gleichschaltung (Kollateralität) und Gegenseitigkeit.

Das Problem für Sirag war, dass K4 als eine mathematische Struktur der Gruppe nicht genügend Komplexität bietet, um die Reichtümer der theoretischen Physik seit den Zeiten Eddingtons einzufangen. Er ging davon aus, dass es eine viel größere Gruppenstruktur geben muss. Er war von der Möglichkeit fasziniert, dass eine größere, endliche Gruppenstruktur namens S4 (mit Untergruppe K4) der richtige Weg zur Vereinigung von Geist und Materie war. Diese Idee hat viele Jahre gebraucht, um zu reifen.

Im Jahr 1977 veröffentlichte Sirag eine kurze Arbeit in der renommierten britischen Wissenschaftsmagazin Nature, die sowohl eine Kritik als auch ein Tribut war für Eddingtons Ableitung des Masse-Verhältnisses. Sirag war sehr beeindruckt von Eddington Nutzung der erkenntnistheoretischen Prinzipien als Anhaltspunkt für die Vereinheitlichung von Gravitation und Elektromagnetismus, und von seinem Versuch, die grundlegenden reinen Zahlen in der Physik nur durch erkenntnistheoretische Überlegungen zu erfassen.

Eddington Programm war zu ehrgeizig, um direkt durchgeführt zu werden, also versuchte Sirag - als eine Art von Messung der halben Strecke - die Anzahl der reinen Zahlen durch geschickte kombinatorische Überlegungen zu reduzieren. Diese Art der Argumentation führte zu einer recht umfangreichen Arbeit, "Physical Constants as Cosmological Constraints", die 1983 veröffentlicht wurde.

In dieser Arbeit zeigte Sirag, dass die physikalischen Konstanten die großräumige Struktur des Universums auf eine Weise bestimmen, dass der Skalierungsfaktor der Gegenwart - der "Radius" - berechnet werden kann, sowie können das Alter, die Dichte und verschiedene andere kosmologische Eigenschaften bestimmt werden. Sirag schätzt das Alter des Universums auf 32 Mrd. Jahre.

Dies unterscheidet sich deutlich von den üblichen Annahmen von 10 bis 20 Mrd. Jahren.

 

Diese Zahlen basieren auf der tatsächlichen Messung der Hubble-Konstante, die Sirag mit 15 Kilometer pro Sekunde pro Megaparsec berechnet (was ein geschlossenes Universum impliziert), während die üblichen "Messungen" 50100 in der gleichen Einheit ergeben, was auf ein offenes Universum hinweist. Vermutlich wird das Hubble-Teleskop (soll im Jahr 1990 aufgestellt werden) die Angelegenheit bereinigen. (Sollten sich Sirags Voraussagen als richtig erweisen, könnte er ein möglicher Nobelpreis-Kandidat sein.)

Zusätzlich präsentierte Sirag im Januar 1982 eine Vereinigungsmodell der endliche-Gruppen-Algebra an der American Physical Society in San Francisco unter dem Titel: "Warum gibt es drei Familien von Fermionen."

 

Diese Arbeit ist besonders signifikant, da Physiker vor kurzem bestätigten, dass es tatsächlich genau drei Familien von subatomaren Materie-Teilchen gibt, wie Sirag vorausgesagt hatte.

In einem Artikel der Associated Press über die Entdeckung wird Physiker und Nobelpreisträger Burton Richter, Direktor des Stanford Linear Accelerator Center, mit den Worten zitiert, dass das größte offene Rätsel folgendes ist:

"Warum hat Gott drei Familien, statt einer oder neun oder 47, gewählt".

Burton hatte offenbar nicht Sirags Arbeit gelesen, da dies genau das Problem ist, das Sirag behandelte.

In seinen verschiedenen veröffentlichten Werken behauptet Sirag, neue Lösungen für einige der grundlegenden Probleme der Wissenschaft entwickelt zu haben: das Alter und die Größe des Universums und die Zahl der grundlegenden subatomaren Bausteine. Die Vorhersagen, die er in diesen Bereichen machte, warten darauf, in den kommenden Jahrzehnten entweder bestätigt oder widerlegt zu werden.

Ausgehend von dieser theoretischen Arbeit entwickelte er seine mathematische Theorie des Bewusstseins. Während Bewusstseinsmodelle viel schwieriger zu verifizieren oder zu fälschen sind als Modelle des physikalischen Universums, ist die Logik der Entwicklung eines Bewusstseinsmodells ausgehend von fortschrittlichen Ansichten der physischen Realität ziemlich überzeugend.

 

Ob Sirags besondere Modelle bestätigt werden oder nicht, es scheint möglich, dass schließlich eine erfolgreiche physikalisch-mathematische Lösung für das Geist-Materie-Problem von der Art eines ehrgeizigen Programms entwickelt wird, wie jenes das von Sirag einführte.

Sirags Bewusstseinsmodell, wie im Anhang dargestellt, könnte als ein pythagoräischer Ansatz betrachtet werden, da es Sirags Strategie ist, die Mathematik für eine geeignete Struktur heranzuziehen, um die Beziehung zwischen Bewusstsein und der physikalischen Welt zu beschreiben. Er findet, dass die einheitliche Feldtheorie der physischen Kräfte grundlegend abhängig von mathematischen Strukturen ist - den so genannten Reflexionsräumen, die hierarchisch in einer Weise organisiert sind, dass ein unendliches Spektrum von Realitäten natürlich vorgeschlagen wird.

Diese Situation ist eine natürliche, weil Mathematiker entdeckt haben, dass die hierarchische Organisation der Reflexionsräume auch der Organisation von vielen anderen mathematischen Objekten entspricht - z. B. Katastrophen, Singularitäten, Wellenfronten und Kontakt-Strukturen, Fehlerkorrekturcodes, Sphärenpackungs- Gitter, und vielleicht am überraschendsten, bestimmte regelmäßige geometrische Figuren, einschließlich der platonischen Körper.

Physiker, die mit der einheitlichen Feldtheorie arbeiten, nehmen im Allgemeinen an, dass die Raum-Zeit hyperdimensional ist, wobei alle außer vier Dimensionen unsichtbar sind. Der Grund für diese Unsichtbarkeit ist ein wichtiger Gegenstand der Forschung. Neben den Dimensionen Raum-Zeit gibt es auch andere, interne (oder unsichtbare) Dimensionen, genannt Mess-Dimensionen.

Die Existenz dieser Mess-Dimensionen ist auch ein Thema für Kontroversen und Forschung. Aus Sirags Sicht sind sowohl die zusätzlichen Raum-Zeit-Dimensionen als auch die Mess-Dimensionen echt. Das bietet Raum für die Betrachtung der gewöhnlichen Realität als eine Sub-Struktur in einer hyperdimensionalen Realität. Diese Idee wurde natürlich schon früher vorgeschlagen - z. Bsp. wird sie im Höhlengleichnis von Platon impliziert. Der Unterschied zu Sirags Ansatz ist, dass die Struktur des Hyperraums direkt durch die Eigenschaften des physikalischen Kräfte definiert wird.

Eine weitere Neuerung in Sirags Ansatz ist, dass seine Version der einheitlichen Feldtheorie sowohl Raumzeit und Mess-Raum in eine Algebra einbettet, deren Grundlage eine endliche Gruppe ist. Diese Gruppe, welche direkt gewisse Symmetrien der Physik von Teilchen modelliert, ist eine Symmetriegruppe von einem der platonischen Körper - des Oktaeders.

 

So ist sie als eine mathematische Größe in der Hierarchie des Reflexionsraums enthalten. Tatsächlich ist der Reflexionsraum, der dem Oktaeder entspricht, sieben-dimensional, und ist ebenso ein superstringartiger Reflexionsraum, so dass eine Verbindung mit den gängigsten Version der einheitlichen Feldtheorie besteht.

Das zentrale Postulat der Arbeit von Sirag ist, dass dieser sieben-dimensionale Reflexionsraum ein universelles Bewusstsein ist, und dass individuelles Bewusstsein dieses universelle Bewusstsein erschließt. Dies bedeutet, dass das hohe Bewusstseinsniveau, dessen sich der Mensch erfreut, aufgrund des komplexen Netzes von Verbindungen zu dem zugrunde liegenden Reflektionsraum besteht, das durch ein hoch entwickeltes Gehirn gegeben ist.

Darüber hinaus weist die Hierarchie der Reflexionsräume auf eine Hierarchie der Bereiche (oder Zustände) des Bewusstseins hin. Jeder Bereich würde einer anderen einheitlichen Feldtheorie mit verschiedenen Arten von Kräften entsprechen.

 

Tatsächlich ist der sieben-dimensionale Reflexionsraum in einem acht-dimensionalen Reflexionsraum enthalten, und dieser enthält wieder einen sechs-dimensionalen Reflexionsraum, so dass es einen Bereich des Bewusstseins direkt "über" der alltäglichen Wirklichkeit gäbe, und einen Bereich des Bewusstseins direkt "unter" der alltäglichen Wirklichkeit.

 

Im Prinzip könnte die Beziehung zwischen den verschiedenen Kräften in diesen verschiedenen Bereichen im Detail ausgearbeitet werden, so dass präzise Vorhersagen gemacht werden könnten.

Sirag glaubt, dass diese Hierarchie der Sphären des Bewusstseins analog zum Spektrum des Lichts ist, das 1864 von James Clerk Maxwell mit seiner elektromagnetischen Theorie des Lichts entdeckt wurde, welche die Kräfte der Elektrizität und des Magnetismus vereinte. Maxwell hatte keine Möglichkeit, seine Theorie direkt zu prüfen, welche die Existenz von Lichtfrequenzen annimmt, die sowohl von höherer als auch niedrigerer Frequenz als die des gewöhnlichen Lichts sind. Er nahm kühn die Existenz von unsichtbarem Licht an, nur weil in seinen Gleichungen höhere und niedrigere Frequenzen enthalten sind.

Ähnlich können wir erwarten, durch der Vereinigung aller Kräfte etwas Neues zu beschreiben, was analogen zu Licht sein könnte.

Sirag schlägt vor, dass diese neue Sache das Bewusstsein ist, und dass, da die Mathematik der Vereinigung dem Reflexionsraum eine zentrale Rolle gibt, die Hierarchie der Reflexionsräume eine Hierarchie der verschiedenen Bewusstseinssphären ergibt.

 

 


Abschätzung der Implikationen der neuen Physik

Eine der grundlegenden Entwicklungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten waren die experimentellen Bestätigungen des Grundsatzes der Nicht-Lokalität in der Quantenmechanik und die Realisierung der Bedeutung dieses Grundsatzes für eine Theorie der PSI-Phänomene.

 

Dieser Durchbruch lässt mindestens stark vermuten, dass PSI-Phänomene, falls sie existieren, nicht im Konflikt mit den etablierten Gesetzen der Wissenschaft sein müssen.

Zur Zeit ist es aus zwei Gründen noch verfrüht, von Theorien über PSI-Phänomene zu sprechen. Immer noch fehlt eine verlässliche Datengrundlage und wiederholbare PSI-Effekte, aufgrund derer eine Theorie konstruiert und verfeinert werden könnte.

Wir auch noch keine umfassende Theorie über das Bewusstseins selbst, auf der eine Theorie über PSI zwangsläufig aufgebaut werden müsste. So viele der diskutierten Theorien sind eine bloße Wiedergabe von "theoretischen Umgebungen", innerhalb derer besser prüfbare Theorien konstruiert werden könnten. Sirags "derzeitige Arbeit" repräsentiert, wie im Anhang dargestellt, die Anfänge eines Abenteuers, das, falls erfolgreich, viele Generationen laufen wird.

Ein Wort der Warnung sei an dieser Stelle angebracht. Während ich mich auf die Beziehung zwischen Physik und Bewusstsein konzentriert haben, ist dies nur ein kleiner Teil aus dem Bereich von Physik und Mystik. Es ist dieser Bereich, von dem selbst viele Physiker, wie auch Wissenschaftler der Mystik, glauben, dass die Physik darin kaum etwas zu sagen hat.

 

Ken Wilber zum Beispiel behauptet stur, dass der Versuch, die Realität der mystischen Erfahrung durch den Rückgriff auf wissenschaftliche Argumente zu beweisen, eine große Ungerechtigkeit für die echte Mystik ist, die selbsttragend und zeitlos ist. Wohingegen wissenschaftliche Theorien in ständigem Fluss sind. Dies ist ein wichtiger Punkt, jedoch ist es auch verfrüht davon ausgehen, dass Physik nie permanente und vollständige Antworten entwickeln wird.

Schließlich basiert die Physik auf die Mathematik, und dieses Feld scheint einige dauerhafte Lösungen entwickelt zu haben.
 

Ken Wilber
 

 

Das Spektrum des Bewusstseins

(The Spectrum of Consciousness)
Integrale Psychologie und immerwährende Philosophie


Biologische und medizinische Wissenschaftler sind mitten in der intensiven Arbeit am Project Human Genome, das Bestreben, alle Gene der gesamten Sequenz der menschlichen DNA zu definieren. Dieses spektakuläre Projekt verspricht, unsere Vorstellungen von menschlichem Wachstum, Entwicklung, Krankheit und medizinischen Behandlungen zu revolutionieren, und seine Fertigstellung wird sicherlich einen der großen Fortschritte in der menschlichen Erkenntnis markieren.
Nicht so bekannt, aber wohl wichtiger, ist, was man als das Projekt Menschliches Bewusstsein bezeichnen könnte, das zur Zeit verfolgte Bestreben, das gesamte Spektrum des menschlichen Bewusstseins (einschließlich Bereiche des menschlichen Unbewussten) abzubilden. Das Projekt menschliches Bewusstsein, an dem Hunderte von Forschern aus der ganzen Welt arbeiten, umfasst eine Reihe von interdisziplinären, multikulturellen, multimodalen Ansätzen, die zusammen eine umfassende Abbildung des gesamten Spektrums des Bewusstseins versprechen, die gesamte Sequenz der "Gene" des Bewusstseins.





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